04.02.2008
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Es ist schon wahrlich vertrackt mit der Ausgrenzung.
Aber ich frag mal so: Wie würde die Durschnittsfrau (gibt es die überhaupt?) reagieren, wenn wir Herren in der Westfalenhalle ein Robbie-Williams-Konzert aufzögen, und an der Kasse steht ein Schild: "Nur für Männer, Frauen unerwünscht"? Oder wenn wir die Zufahrt zu bestimmten Parkhäusern und Tiefgaragen nur noch Männern gestatten würde. Schließlich könnte man auch auf diese Art der Gewalt gegen Frauen entgegenwirken. Oder was, wenn die Lieblingsbar eine 'Happy Hour' startet, bei der aber nur Herren den halben Preis zahlen, Frauen dagegen voll zur Kasse gebeten werden? Oder dies: Das Kino um die Ecke startet einen lang erwarteten Film bereits einen Tag vor der offiziellen Deutschlandpremiere, wirbt noch mit Freibier, lässt aber nur Männer rein.
Ein Aufschrei der Entrüstung? Öffentliche Diskussionen? Zur Rechenschaft ziehen der Verantwortlichen?
Selbstredend, meine Damen und Herren - und zu Recht! So etwas gehört sich schließlich nicht. Alle Bürgerinnen und Bürger sind doch gleich zu behandeln. Oder könnten Sie sich vorstellen, Sie dürften freitags in der Pizzeria keine Bestellung mehr aufgeben, weil an diesem Tag nur Italiener bedient werden. Undenkbar! Oder Sie fahren zur Tankstelle und stellen fest, dass montags nur Skodas betankt werden dürfen. Eine Revolution wäre die Folge.
Oder aber - Sie wollen nun doch mal ins Kino zur Vorpremiere eines Films, mit Sektempfang und erlesenem Ambiente, und Ihnen wird der Eintritt verwehrt, weil Sie ein Mann sind? Oh, hoppla... ich seh grad - doch, das gibt es. Das nächste mal am 13. Februar im Cineworld Lünen.
Ist aber nicht so schlimm.
Mit Männern darf man das wohl.
Wolfgang Schmidt-Sielex