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Montagsseite:
Zeitvergeudung

03.12.2007
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Kennen Sie das?
Eigentlich würden Sie Ihre Zeit gern sinnvoll verbringen, aber dann sitzen Sie zum Beispiel 45 Minuten lang im Auto und quälen sich die 300 Meter zum Supermarkt um die Ecke, weil die gesamte Nachbarschaft die gleiche Idee zur selben Zeit hatte. Oder Sie wischen Staub, der sich acht Minuten später mysteriöserweise wieder an den gleichen Stellen niederlegt. Oder aber Sie entnehmen der Tagspresse zum 127sten mal in diesem Jahr, dass führende Politiker unserer ach so großartigen Volksparteien sich gegenseitig Kompetenzen absprechen, um von ihren jeweils eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken - während in der Welt wirklich wichtige Probleme anzugehen wären.

eine spülfrische, nasse TupperdoseAber so sind wir. Wir lassen uns wohl gern von banalen, belanglosen Dingen einlullen, die uns die Zeit stehlen. Dinge, die uns davon abhalten, Wichtiges wahrzunehmen. Unsere Sinne werden ständig abgelenkt, und so kommt es, dass sich Menschen unentwegt über monotone Allzeitthemen wie Spritpreise, das Wetter und großartige Fernsehserien zwischen 7 und 23 Uhr unterhalten.

Einer meiner persönlich schlimmsten Zeitkiller treibt mich mehrmals die Woche an den Rand des Wahnsinns. Dabei wäre es ein Leichtes, sich dessen zu entledigen und für immer in Frieden zu leben. Ich rede über Plastikbehälter und insbesondere über die Schwierigkeit, diese nach dem Abwasch wieder trocken zu bekommen. Rillen und Eckchen, die kein Tuch problemlos erreicht, und an Stellen, deren Sinn sich mir nicht immer erschließt. Aber ja, Weichplastik braucht zur Stabilisierung die ein oder andere Extrakante. Aber warum derer so viele? Und warum so verflucht unzugänglich? Und zu welchem Preis - womit ich nun gerade nicht die Anschaffungskosten der in meinen Augen überteuerten Tupperware meine.

Nein - ich spreche davon, dass ich für bestimmte Butterbrotdöschen bis zu 7 Minuten 30 Sekunden benötige, um auch die letzte Nut restlos trocken zu bekommen. Anschließend stellt sich heraus, dass sich die Dosen auch beim 1.517ten Versuch nicht optimal im Küchenschrank stapeln oder stellen lassen. Da purzeln sie lustig übereinander, mischen sich freudig, als wollten sie sich paaren, und mitunter verschwindet ein Einzelteil - ähnlich einzelner Socken, die sich in der Waschmaschine zuweilen in unbekannte Dimensionen verflüchtigen.

Der Nutzen einer unzerstörbaren Frischhaltebox wird durch die Nerven, die ich beim Hantieren mit Trockentüchern und beim Versuch der Lagerung, sowie bei der Suche nach den passenden Deckeln einbüße, zigfach zunichte gemacht.

Und ich schwör, wie schon hundertmal zuvor:
Morgen fliegt der ganze Mist hier raus.

Ehrlich!

Viele Grüße
Wolfgang Schmidt-Sielex


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