Datenverarbeitung (und mehr) von Wolfgang Schmidt-Sielex

Inhalt

 

Download

 

Montagsseite am Mittwoch:
Ruf nach nonverbaler Kommunikation

Mittwoch, 11.07.2007
zur Montagsseitenübersicht


Welche Kommunikationsformen nutzen Sie?

Reden Sie gern mit Menschen? Oder drehen Sie lieber wortlos die Augen als Ihrem Gegenüber die Meinung zu geigen? Vielleicht chatten Sie? Oder schreiben Sie Briefe? Oder lieber Kurzmitteilungen?

Wie Sie sicher bemerkt haben, kommuniziere ich gereade in einer besonderen Art von Einbahnstraße mit Ihnen. Einige von Ihnen kommunizieren mit Verzögerung und über einen anderen Weg zurück. Da nutzen wir nicht gerade die direkteste Methode des Gedankenaustauschs. Und so gibt uns die Technik zwar neue Möglichkeiten einander mitzuteilen, hält uns aber zugleich in sicherer Distanz zueinander. Die meisten von Ihnen kenn ich ja nicht persönlich.

Das Telefon und ein Problem

Kaum jemand wundert sich noch darüber, doch ein wirklich erstaunliches Kommunikationsmedium ist das Telefon, ermöglicht es uns doch ein wahrhaftiges Gespräch über riesige Entfernungen hinweg. Die modernste Form davon, das Mobiltelefon, bricht gar alle Grenzen - sofern man nicht im Funkloch steckt, in das ich so manchen Zugnachbarn wünsche, der privateste Details in aller Öffentlichkeit über den Äther schickt. Derlei Dinge möchte ich gar nicht mithören...

Das Telefon leistet erstaunliche Dienste, über die sich kaum jemand noch ernsthaft Gedanken macht. Dennoch gibt es hier und da auch schwere Kommunikationsprobleme - diese aber nicht verursacht durch versagende Technik. Das angesprochene Problem ist anderer Natur und zeigt sich vorzugsweise bei solchen Gesprächen, die über sachlich informative Inhalte hinaus gehen und von menschlicher Nähe zeugen.

Während ein leidenschaftlich verfasster Brief sogar mehr Inhalt transportieren kann, als die Summe seiner Worte allein vermuteln ließe, kann sich dieser Effekt bei einem Telefonat durchaus umkehren. Das Gespräch suggeriert zwar den direkten Kontakt, so als säße man einander gegenüber, dennoch sitzen die Beteiligten an zwei ganz unterschiedlichen Orten dieser Erde. Und so kann ein Gespräch, das von Angesicht zu Angesicht geführt wird, über eine Telefonleitung nur selten die selbe Wirkung erzielen, fehlen doch wichtige kommunikative Wege des echten Gesprächs.

Fehlende Kommunikationsebenen

Wenn wir reden, reden wir nicht nur mit dem Mund zum Ohr unseres Gegenübers. Wir reden ebenso mit den Händen und mit unseren Augen, die der anderen Person mehr erzählen als unsere Worte allein es könnten. Dem gegenüber hören wir nicht nur, was der andere sagt. Wir sehen, wie er es sagt und was seine Augen uns mitteilen. Wir riechen den Menschen, wir atmen ihn ein. Und manchmal sogar ertasten wir oder schmecken, während unsere Worte eine Pause machen.

Viele Menschen können gut die vielschichtige Kommunikation eines "echten" Gesprächs auf die eingeschränkte eines Telefonats übertragen und mit den fehlenden Kommunikationsteilen umgehen. Anderen gelingt dies eher selten oder nur mit Mühe oder auch gar nicht. Ihnen fehlt zu viel der nonverbalen Kommunikation und damit auch des Menschen, der hinter den gesprochenen Worten verborgen bleibt.

Und diese Menschen telefonieren selten.
Und sie telefonieren noch seltener gern.


zur Montagsseitenübersicht

 


© www.schmidt-sielex.de - Beachten Sie das Urheberrecht!
Alle Hyperlinks auf Inhalte fremder Webseiten wurden nach sorgfältiger Prüfung eingestellt. Die Inhalte der verlinkten Webseiten sind nicht unser Eigentum. Änderungen an den verlinkten Webseiten liegen nicht in unserer Verantwortung!