09.04.2007
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Frohe Ostern zunächst. Und damit auch schon genug der seichten Worte. Denn Freundinnen und Freunde des geistreichen Humors oder seichter Unterhaltung muss ich heute leider enttäuschen.
Youtube, das wohl größte Internetportal für Heimvideos und Filme aller Art, wird zunehmend mit Menschenrecht verletzenden Inhalten gefüllt. Da tummeln sich neben Privatfilmen von Hauskatzen auch selbst geschnittene Heimvideos mit verfassungswidrigen Inhalten zu verbotenen, rechtsradikalen Musiktiteln. Und auch ohne gezielt danach zu suchen, stolpert man gelegentlich und ohne es zu wollen über Hakenkreuze und Naziparolen.
Dass die Rechtssprechung weltweit unterschiedlich ist, können wir nicht verhindern. Ich hoffe aber, dass der Aufruf zum Völkermord auch in den USA verboten ist..?
YouTube bekommt derlei Inhalte aber nicht ganz in den Griff. Während innerdeutsch jeder Webseitenbetreiber direkt verantwortlich z.B. für Forenbeiträge seiner Nutzer/-innen ist, scheint YouTube dem Problem bedenklicher Inhalte und Rechtsverletzungen nicht gewachsen zu sein oder sich der Selbstverantwortung zu entziehen. Direkt geprüft werden beu bereitgestellte Inhalte jedenfalls nicht und bleiben dann auch einige Wochen online. Und so finden Ausrottungsaufrufe, nationalsozialistische Parolen, individuelle Tötungsandrohungen und Aufrufe zu rechtsradikalen Versammlungen ihren Weg in die heimischen Wohn-, Jugend- und Kinderzimmer.
Zu einem Film ist in zugehörigen Kommentaren von der Ausrottung eines Volkes die Rede und vom Dank an den Führer. Dazu entdeckt man Hakenkreuze und Krematorien.
Und YouTube als mächtige Tochter des Google-Imperiums?
Eigentlich ist es ein Portal, das Spaß verbreiten sollte und sicher auch kann. Mit derzeit etwa 65000 neuen Beiträgen täglich (nach eigenen Angaben, s.a. unten: Hyperlink zum Urheberrechtsstreit) verliert das Unternehmen aber auf Dauer das ohnehin schon bröckelige Fundament für rechtliche Streitfragen.
Wer sollte denn die Masse an Inhalten auf Urheberrechtsverletzungen oder verbotene Inhalte kontrollieren? 65000 preiswerte Ein-Euro-Jobber vielleicht?
Hätte ich die Macht dazu, würde ich zum Boykott der Seite aufrufen, solange menschenfeindliche Inhalte über die YouTube-Seiten verbreitet werden können. (Aus rechtlichen Gründen rufe ich aber natürlich nicht zum Boykott auf!)
Eine Kontaktmailadresse zu finden, fand ich ungeheuer schwierig. Irgendwo gab es dann aber doch eine - wenn auch nur zu Urheberrechtsverletzungen... Und so warte ich nun auf eine Mailantwort. Sofern sie kommt, werden Informationen des Unternehmens hier zu lesen sein.
Wolfgang Schmidt-Sielex
Hyperlinks:
Anmerkung zum Bildschirmfoto:
Das Bildschirmfoto wurde am Montag, 09.04.2007 auf der Seite von YouTube.com aufgenommen. Die Abbildung wurde mit einem Bildbearbeitungsprogramm verändert, so dass verfassungswidrige Symbole und Parolen vollständig oder in Teilen unkenntlich gemacht sind, damit das Bild nicht misinterpretiert werden kann - z.B. auch, wenn es aus dem inhaltlichen Zusammenhang dieses Artikels gerissen wird.
In der Abbildung wurden Textstellen in Teilen unkenntlich gemacht, von denen ich mich ausdrücklich distanziere. Außerdem wurde die Internetadresse des Videos und der Benutzername des Urhebers bei YouTube verfremdet, damit die Abbildung nicht als Vorschlag misdeutet werden kann, das Original aufzurufen.
Ich distanziere mich hiermit noch einmal ganz entschieden von allen rechtsradikalen und verfassungswidrigen Inhalten, die ich in diesem Artikel beschrieben habe.