29.01.2007
zur Montagsseitenübersicht
Waffen verletzen, mitunter töten sie sogar.
Einem weinenden Kleinkind vorzuhalten, es benutze eine Waffe, halte ich persönlich daher für höchst bedenklich.
"Die stärkste Waffe eines Menschen ist seine Stimme", steht in großen Buchstaben über dem riesigen Bild des Kindes.
Nicht dass ich der Zeitung, die auf ihren Plakaten derartiges behauptet, einen einzigen Artikel ungeprüft Glauben schenken würde. Doch vielleicht steckt in diesem Spruch zumindest dies eine Körnchen Wahrheit, dass nämlich diese große Tageszeitung mit den noch größeren Buchstaben auf ihrer Seite Eins die eigenen Worte gern einmal als Waffe einsetzten mag? (Fragezeichen! Keine Behauptung mit Wahrheitsanspruch!)
Vielleicht verkauft sich sachliche Wahrheit zu schlecht und es ist besser, man schlägt mit wüsten Worten in schreiend großen Lettern um sich? (Fragezeichen! Keine Behauptung mit Wahrheitsanspruch!)
Und so korrigiere ich denn: "Die Waffen mancher Journalisten sind ihre Worte."
Und zum Ende verfalle ich in friedliches Schweigen
und wünschte, die Deutschen schwiegen still für einen Tag
und ließen manche Zeitung wo sie ist.
Im Regal des Händlers.
Wolfgang Schmidt-Sielex
Anmerkung:
Diese Seite ist ausdrücklich kein Aufruf zum Boykott einer Zeitung. Sie ist lediglich ein kleiner, bescheidener Traum jenseits der Realität eines großen Journalismus - vor dem ich selbstverständlich mein winziges Hütlein ziehe...
Und jeder Mensch entscheide selbst!