01.01.2007
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Heute möchte ich Ihnen einen Auszug aus der Bibel präsentieren. Nicht, dass ich in derartigen Zitaten besonders sicher wäre... Aber mein genereller Umgang mit heiligen Schriften ist heute wohl nebensächlich.
Ich zitiere aus dem ersten Buch Mose, Kapitel 22:
Und als sie an die Stätte kamen, die ihm Gott gesagt hatte, baute Abraham dort einen Altar und legte das Holz darauf und band seinen Sohn Isaak, legte ihn auf den Altar oben auf das Holz und reckte seine Hand aus und fasste das Messer, dass er seinen Sohn schlachtete.
Da rief ihn der Engel des Herrn vom Himmel und sprach: Abraham! Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts; denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen. Da hob Abraham seine Augen auf und sah einen Widder hinter sich in der Hecke mit seinen Hörnern hängen und ging hin und nahm den Widder und opferte ihn zum Brandopfer an seines Sohnes statt.
Eine andere Schrift, die ich zusätzlich zitieren möchte, wird selbst bibelfesten Leserinnen und Lesern nicht ganz so geläufig sein:
Als sie sich beide ergeben gezeigt hatten und er ihn auf die Stirn niedergeworfen hatte, da riefen Wir ihm zu: "O Abraham, du hast das Traumgesicht wahr gemacht." So vergelten Wir den Rechtschaffenen. Das ist die offenkundige Prüfung. Und Wir lösten ihn mit einem großen Schlachtopfer aus.
(Koran, Sure 37, Verse 103-107, Übersetzung von Khoury)
Beide Schriften, der Koran wie auch die Bibel, beschreiben dasselbe Ereignis mit Ibrahim und seinem Sohn Ismael bzw. Abraham und Isaak. Die genannte Begebenheit wird von Muslimen zum Anlass genommen, ein großes Fest zu begehen. Durch den islamischen Mondkalender verschiebt sich dieses "Opferfest" jedes Jahr und fällt diesmal auf den Neujahrstag.
Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass die Ursprünge einiger großer Religionsgemeinschaften dicht beieinander liegen. Wie dicht, ist auch mir nicht in allen Einzelheiten klar. Wir können also noch viel entdecken in unserer multikulturellen Welt.
Ich wünsche ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr. Und einen herzlichen Gruß zum 'Id ul-Adha bzw. zum Kurban Bayrami.
Wolfgang Schmidt-Sielex
(der sich entschuldigt, dass arabische und türkische Sonderzeichen nicht ideal dargestellt werden und um Verzeihung bittet, falls er nicht alles korrekt dargestellt hat)